Samstag, 16. März 2013

Lake St Clair National Park

Wie ich im Blogeintrag Cradle Mountain National Park schon erwähnt habe, besteht dieser aus zwei Teilen. Der Lake St Clair National Park befindet sich im südlichen Teil und obwohl es sich um den selben National Park handelt, war es hier viel schwieriger für uns eine Unterkunft zu finden. Erstens sind wir auf eine günstige Unterkunft angewiesen und zweites sollte diese sowohl in Fussdistanz von der Bushaltestelle wie auch vom Parkeingang sein. Im Cradle Mountain hatten die Betreiber die geniale und umweltfreundliche Idee die Autos aus dem Park zu verbannen und stattdessen einen Shuttlebus zu organisieren. Das gibt es im Lake St Clair leider nicht. Da wir keine günstige Unterkunft nahe des Parks fanden, mussten wir uns anders zu helfen wissen. Ca. 5 km vom Parkeingang entfernt gab es ein günstiges Hotel mit backpacker accomodation, allerdings hätten wir jeden Tag nebst der eigentlichen Wanderung noch 2 Stunden für den Hin- und Rückweg einrechnen müssen, was ja nicht realistisch ist. Deshalb wollten wir uns Fahrräder mieten und mit nach Lake St Clair nehmen. Am Tag vor unserer Fahrt in den National Park gingen wir in Hobart auf die Suche nach einem Fahrradverleih. Das war gar nicht so einfach wie wir gedacht haben. Als wir endlich einen Laden gefunden hatten, war der Besitzer zuerst nicht einverstanden, uns die Fahrräder für 5 Tage zu vermieten, offensichtlich hatte er Angst, wir würden sie nicht mehr zurückbringen. Als wir ihm dann unsere Lage (what, you guys don't have a license, really?) erklärt hatten, hat er schliesslich eingelenkt und uns die Fahrräder für 20 Dollar (!) am Tag vermietet. Wir waren froh, überhaupt ein Fahrrad bekommen zu haben und so konnte es dann am nächsten Morgen früh losgehen! 

Am Ankunfttag war das Wetter leider ziemlich mies und wir beschlossen einen Filmnachmittag einzulegen und einfach mal nichts zu machen! (Die netten Besitzer des Hotels haben uns freundlicherweise ein private room gegeben und auch den Tipp am Flussufer in der Dämmerung nach Schnabeltieren/ platypus Ausschau zu halten).
Zum Glück hat es sich dann das Wetter am nächsten Tag noch anders überlegt. Wir nahmen die Gelegenheit war und radelten ein erstes Mal zum National Park und danach eine kleine Tour dem See entlang. 




Als wir in die Nähe des Häuschens auf dem dritten Bild kamen, haben wir unseren Ohren nicht getraut: jemand spielte dort aussen Dudelsack! Das war schon ziemlich speziell, aber es kam noch besser! Neugierig wie wir sind, wollten wir sehen wer dort aussen mutterseelenallein Dudelsack spielt. Schnell kamen wir mit ihm ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er, ein gebürtiger Tasmanier, am Tattoo Basel vor 2 Jahren aufgetreten ist und sich sehr gut an Basel erinnern kann (er kannte sogar den "Wickelfisch"!). Zufälle gibts! 

Am nächsten Tag stand eine lange (16km) Wanderung auf dem Programm, auf die ich mich schon lange gefreut habe. Der Weg führt am See entlang, aber da der See sehr gross ist, muss man am Morgen das Boot nehmen und dann den Weg zurück wandern. Um 8 Uhr Morgens gingen wir los und hatten schon Bedenken als wir aus dem Fenster sahen: dicker Nebel!!! Wir hatten aber die Fähre schon reserviert und sind daher trotzdem gefahren. Zum Glück liessen wir uns vom Nebel nicht von unserem Plan abbringen, denn das Spektakel, das sich uns auf der Fähre bot, war unglaublich. Der Nebel lichtete sich langsam und als wir auf der anderen Seite ankamen, war der Himmel stahlblau. 


9 Uhr Morgens - Cynthia Bay
9.30 Uhr Morgens - Echo Point




10.30 - Narcissus Bay
Der Weg führte uns am tiefsten See Australiens (167 m) entlang durch Regenwald, Eukalyptuswälder, Farngebiete, Moorgebiete und vielen schönen Buchten. Der Weg war lang, aber es hat sich gelohnt. Als wir das Ende der Wanderung schon fast erreicht hatten, lag eine grosse Schlange auf dem Weg vor uns - nicht die erste die wir an diesem Tag gesehen haben, aber die grösste (eine tigersnake, gehört zu den 5 giftigsten Schlangen der Welt). 



















Die 3 Tage, die wir in Lake St Clair verbracht haben, waren leider die letzten in Tasmanien und am folgenden Tag sind wir von Hobart nach Melbourne zurückgeflogen. 
Tassie hat uns beiden sehr gut gefallen und wir wären eigentlich gerne noch länger geblieben, aber in Australien gibt es noch so viel anderes zu entdecken, dass wir uns auf die nächsten Etappen unserer Reise freuten: Melbourne, Canberra, Sydney, die Ostküste...

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