Dienstag, 2. April 2013

Sydney

Sydney, die grösste Stadt Australiens, hat so viele Gesichter wie das Land selbst. Zum Glück haben wir uns viel Zeit genommen, etwa 12 Tage, sodass wir mehr als nur das Opernhaus sehen konnten.
Vom Moment an, als wir an einem verregneten Samstagabend in Sydney angekommen sind, hat uns die Stadt mit ihrer einzigartigen Mischung aus Wolkenkratzer, Stränden, coolen Leuten, einer hippen Barszene etc. verzaubert. Am ersten Tag beschlossen wir, dem Bondi Beach Market einen Besuch abzustatten und bei dieser Gelegenheit den Strand zu sehen. Hier tummeln sich braungebrannte Suferboys (eine ganz eigene Spezies, typisch australisch) mit ausgebleichten Haaren, Jogger, Horden von Teenagern, Künstlern und Lebenskünstlern. Der Bondi Beach ist wahrscheinlich der bekannteste Strand Australiens, doch schöner als andere Strände ist er bestimmt nicht, denn an der Uferpromenade reihen sich billige Kleiderläden und Fast-Food Restaurants aneinander.
Eine viel charmantere Atmosphäre bietet der Bondi Beach Market, wo viele junge Leute Vintage-Kleider verkaufen oder einen Stand mit selbst entworfenen Kleider betreiben. Ebenfalls sehr schön ist der Weg an der Küste entlang, wo man zwar auf unglaublich viele Sportler trifft, aber trotzdem einen gemütlichen Spaziergang machen kann.
Bondi Beach Market



Meerwasser-Pool


Flip-Flop Automat - das gibt es nur Down Under:)
Die nächsten Tage waren vollgepackt mit diversen Erkundungstouren durch Sydney, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es gibt einen riesigen Fischmarkt am Hafen wo täglich frischer Fisch verkauft und versteigert wird. Die Versteigerung ist allerdings ausschliesslich für die Restaurantbetreiber und Händler zugänglich, doch das war aber kein Problem, denn die Stände für den Normalverbraucher waren genau so spannend, gefüllt mit allem, was sich in den Meeren tummelt: Fische, Krebse, Austern und vieles mehr.
Es gab auch viele Stände, die zubereiteten Fisch im Angebot hatten und deshalb bot es sich an, uns durch die unglaubliche Fisch-Vielfalt zu probieren. Unser Mittagessen bestand aus frischem Lachs und Thunfisch Sushi, Calamari fritti, einem Duzend Austern und einem halben Lobster, genügend Fisch für eine Woche! Satt und zufrieden machten wir uns auf in Richtung Darling Harbour, einem der bekanntesten Stadtteile Sydneys. Die grosse Beliebtheit des Hafens hat leider auch seine Schattenseite, denn hier sind die Preise für Essen und Trinken sehr hoch, die Musik mainstream und die Häuser betongrau. Gleich in der Nähe des Darling Habrour befindet sich auch der Chinese Friendship Garden, eine Oase der Ruhe inmitten des hektischen Treiben der Stadt - eine Reise nach China für 6 Dollar Eintritt.

















Zu den beliebtesten Attraktionen in Sydney gehört zweifelsohne das Sydney Aquarium, eine riesige Unterwasserwelt, die auch ein Aussenbecken im Hafen beinhaltet. Obwohl der Eintritt unverschämt teuer ist, lohnt sich diese Erfahrung schon wegen des Unterwasserglastunnels. Ein Tunnel, unter dem die Besucher Seekühe, Fische und Haifische von unten betrachten können- wahnsinn!


tasmanische Riesenkrabbe, ein unfreundlicher Zeitgenosse


ein trauriges Seepferdchen...





An diesem Abend sind wir zu Flo's Bekannten in Willoughby,einem Stadtteil Sydney im Norden gefahren und durften dort für einige Tage unterkommen. Gleich am ersten Abend wurden wir mit einem Aussie-Barbie (BBQ) begrüsst und fühlten uns sofort wie zu Hause. Es war sehr schön zur Abwechslung einmal wieder in einem Haus zu wohnen, anstatt im Hostel.
Dann stand auch schon der 9. März vor der Türe: mein Geburtstag, den ich dieses Jahr in Sydney feiern konnte! An diesem Morgen haben und die Mcgregors an den Strand von Dee Why mitgenommen, wo wir die erste Surflektion bekamen. Die Bedingungen hätten nicht besser sein können: mittelhohe Wellen und relativ wenig Strömung. Beim Surfen kommt es neben dem Gleichgewicht vor allem aufs timing an. Wer im richtigen Moment eine Welle hinter sich heranrollen sieht und dann auf dem Brett liegend in Richtung Land zu paddeln beginnt und sich dann zur rechten Zeit aufrichtet, der wird von der Welle mitgetragen. So einfach wie die Theorie klingt, ist es zwar nicht, aber wir haben uns beide gut geschlagen. Nach vielen Versuchen wurden wir dann langsam müde, als wir plötzlich im Wasser ein paar Delphine gesehen haben. Welch ein schönes Geburtstagsgeschenk. Am Abend hat mich Flo zum Apéro und Essen eingeladen und wir haben es beide genossen, einmal auswärts essen zu gehen. Das Restaurant ist an der Darlinghurst Street, eine Strasse die eigentlich vor allem für die vielen Schwulenbars bekannt ist, doch hier versteckt sich dazwischen ein kleines, aber feines Lokal, wo man ausgezeichnetes Essen serviert bekommt. Es ist ein Familienbetrieb und das Gastgeberpaar kümmerte sich liebevoll um uns. Ich habe sogar ein Stück himmlischen Chocolate Cake als Überraschung bekommen und das halbe Restaurant hat dazu happy birthday gesungen... (uns beiden ist eine gewisse Ähnlichkeit zum Aroma aufgefallen). 
Danke Flo, für diesen wundervollen Abend.
warten auf die perfekte Welle


Darlinghurst Street
Darlinghurst Street
Uns wurde gesagt, es gibt nur etwas, auf was die Sydnianer noch stolzer sind als auf ihre Strände: ihre Märkte. Ich bin mir sicher, dass kein Tag in der Stadt vergeht, ohne dass nicht irgendwo ein Markt stattfindet. Neben dem Bondi Beach Market sind wir auch am Rozelle Flea Market vorbei gekommen. Rozelle ist ein Stadteil Sydneys, der ein spezielles Flair hat: Flohmarkt, ein hübsches Café am anderen, die am Sonntagnachmittag voll mit jungen Leuten sind, die Wein und Bier trinken.
Es scheint in Australien ausserordendlich beliebt zu sein, am Sonntagnachmittag mit Freunden etwas trinken zu gehen, dies ist uns immer wieder aufgefallen. Junge Leute, alte Leute und Mamis mit den Kindern, einfach alle. 


Obwohl wir an diesem Sonntag schon sehr lange in Rozelle unterwegs waren, sind wir dann mit der Fähre zurück an den Circular Quay, dem Verkehrskontenpunkt am Sydney Harbour und waren genau zur richtigen Zeit da, um den Sonnenuntergang zu sehen. Es war unglaublich, schon fast kitschig.
(Auch hier, hunderte junge Menschen, die in der Opera Bar etwas trinken)

Syndeys Skyline von Rozelle aus gesehen
 

 







Etwas, das man sich in Sydney nicht entgehen lassen sollte ist der Manley Beach. Manley ist ein Stadtteil, der am Outer Harbour liegt, also dem Teil des Hafens, der ans offene Meer grenzt. Dieser Strand ist bei Sufern, Familien und Sonnenanbetern gleichermassen beliebt. Wir wollten die Chance nutzen und noch einmal surfen gehen, doch obwohl das Wetter nicht hätte schöner sein können, waren die Surf-Bedingungen alles andere als gut. Die Strömung war schlicht und einfach zu stark und die Wellen hatten eine solche Wucht, dass man kaum nach aussen paddeln konnte. Nach 2 Stunden haben wir ein bisschen enttäuscht aufgegeben, um dann festzustellen, dass es den Teilnehmern der Manly Surf School nicht besser ergangen ist. Da das Surfen an diesem Tag nicht so recht geklappt hat, blieb uns dafür Zeit am Nachmittag am wunderschönen Shelly Beach schnorcheln zu gehen.




Wer glaubt, dass Sydney nur aus Hochhäusern und Häfen besteht, weit gefehlt! Der Royal Botanical Garden liegt mitten in der Stadt und bietet neben einem spektakulären Weg dem Hafen entlang auch jede Menge Interessantes rund um Pflanzen.






An unserem letzten Tag in Sydney hat Michelle mit uns eine Sightseeing Tour durch Mosman und den Ku-Ring-Gai National Park gemacht, wo wir sonst wahrscheinlich nie hingekommen wären.
Vielen vielen Dank an die Mcgregors, es war eine super Woche bei euch. Thanks to everyone!







Leider mussten wir am nächsten Morgen früh uns von Sydney verabschieden und sind mit dem Greyhound über die Harbour Bridge gefahren, wo wir einen letzten Blick auf das Opernhaus geworfen haben, bevor wir dann über den Pacific Highway in Richtung Norden die Stadt hinter und gelassen haben. Da begann ein neuer Teil unserer Australienreise, der zugleich auch der letzte ist - the eastcoast.

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